Naturdenkmal Bärenhöhle im Langenbachtal

Beschreibung

Direkt am Rodalber Felsenwanderweg liegt die Bärenhöhle. Sie ist die größte, natürliche Felsenhöhle in der Pfalz. Bei den Historikern ist der Name der Bärenhöhle umstritten. Während die einen die These vertreten, der Bär sei Namenspatron der Höhle gewesen - doch dagegen sprechen Größe und Eingang der Höhle - sind andere der Ansicht, es handele sich um einen Grenzfelsen der Pirmasenser Waldmark und der Name der Höhle habe eher etwas mit den Familiennamen Bermann oder Bärmann zu tun. Der Bärenfelsen oder auch Bärenhöhle genannt, ist aber seit alters her ein markantes Felsgebilde, das sich besonders als "Höhle" im Bewusstsein und der Sprache der Rodalber Bürger verankert hat. Durch die Altersfolge der Steinschichten wird die Bärenhöhle, genau wie die bekannten Karlstalschichten, dem mittleren Buntsandstein zugerechnet. Die Schichten treten an den Hängen des Langenbachtales entlang des Felsenwanderweges immer wieder als Felsenbänder zu Tage und erreichen im Bruderfelsen, dem Wahrzeichen der Stadt Rodalben, einen lokalen Höhepunkt. Bei ihm handelt es sich um einen markanten, auf zwei riesigen Steinsäulen ruhenden, sagenumwobenen Felsen. Dem aufmerksamen Wanderer wird diese Zuordnung begreifbar, da unmittelbar am nordöstlichen Teil der Bärenhöhle die unterscheidbare und überlagernde Schicht, das sogenannte Hauptkonglomerat, sichtbar wird. Die Felsbänder im Langenbachtal, insbesondere in der Bärenhöhle, wirken Wasser stauend und somit als Quellhorizonte, weshalb in einer Schichtfuge über einem solchen die Bärenfelsquelle austritt. Dieser kleine Felsbach stürzt etwa 20 Meter unterhalb der Höhle über eine tiefer liegende, weitere Felsbank in ein mit Steinen umsäumtes Becken, womit die Entstehung des imposanten, "zweistöckigen" Felsengebildes als eine Schöpfung des Wassers zu deuten ist. Erosionskräfte, Frostsprengung und Winde, haben im Laufe der Jahrtausende dieses Naturdenkmal entstehen lassen. Mit viel Phantasie kann man vom Ende der Höhle aus, von rechts her in einem in die Höhle hinein ragenden freien Felsensporn, das Profil eines Adlerkopfes entdecken. Nach neueren Untersuchungen fanden die ersten Besiedlungen vor etwa 8000 Jahren statt. Darauf lassen auch die Funde von Felsschabern, Pfeilspitzen und Knochen mit geschärften Widerhaken schließen. Alle diese Funde sind im historischen Museum der Pfalz in Speyer zu sehen. Fest steht allerdings auch, dass Schweinehirten in der Höhle Unterschlupf fanden. Belegt ist zudem, dass an der Bärenhöhle im 1900 Jahrhundert bis zum Ausbruch des 1.Weltkrieges eine von Rodalbern Bürgern gern besuchte Waldgaststätte eingerichtet war. Die steinernen Sockel der Tische und Bänke stehen heute noch. Weit über die Landesgrenzen hinaus ist die Bärenhöhle als Naturdenkmal bekannt und besonders bei Wanderern sehr beliebt, da sie direkt am Felsenwanderweg liegt und mit dem neu eingerichteten Vesperplatz zur Rast einlädt. Neu ist auch die Bärenskulptur aus Sandstein im Tal, gestaltet vom Rodalber Künstler Stephan Müller. Bei ihr befindet sich auch eine kleine Wassertretanlage.

Die Bärenhöhle ist auch mit einer kleinen Wanderung auf dem Langenbachtalweg, der auch für Kinder und Rollstuhlfahrer bestens geeignet ist, leicht zu erreichen. Regelmäßig werden auch Gästeführungen (Nähere Infos unter www.g-ig.de) angeboten. Kostenlose Parkmöglichkeiten gibt es am Taleingang (L482, Abfahrt In der Langenbach).

Verkehrsverein Rodalben
Verbandsgemeinde Rodalben
Stadt Rodalben
Südwestpfalz Touristik
Zentrum Pfälzerwald Touristik
Gästeführerwanderung
Gräfensteiner Land Tourismus
Atelier Künstler Stephan Müller

Ganzjährig frei begehbar, kein Eintritt. Gutes und festes Schuhwerk ist von Vorteil. Rucksackverpflegung mitnehmen.

Kontakt

Am Rathaus 9, 66976 Rodalben
Telefon (+49) 6331 234180
Fax (+49) 6331 234105
Webseite Homepage

Allgemeine Informationen

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Felsen

Teufelstisch, Braut & Bräutigam, Jungfernsprung… die Namen und Legenden die sich um sie ranken sind fast so bizarr wie ihre Erscheinung. Der Bundsandstein und die daraus bestehenden Felstürme bestimmen die Landschaft des Pfälzerwalds. Entstanden sind sie im Perm und Trias vor über 250 Millionen Jahren, als sich über 500 m mächtige Sedimentschichten im Gebiet des heutigen Pfälzerwaldes abgelagert haben. Durch Beimengungen von Eisenoxid erhielten sie ihre charakteristische rote Farbe. Ihre heutige Form erhielten sie durch die Erosion der letzten 5 Millionen Jahre. Im Mittelalter dienten sie nicht nur als Sockel oder Fundament für die unzähligen Burgen, sondern wurden auf Grund ihrer leichten Bearbeitbarkeit, häufig in den Burgbau mit einbezogen.